Ankuft In Donesien

Und noch einmal:

 

Die letzten Tage in Australien habe ich festgestellt, dass ich zwar aufgeregt bin, weil es nun los geht auf die bislang größte meiner Reisen, ich aber noch nicht soooo kribbelig bin, wie es normalerweise der Fall ist,wenn ich in ein „Neues Land“ aufbreche.

 

Das änderte sich schlagartig, als ich aus dem Terminal des Flughafens Ngurah Rai kam und mir die stickige, schwere Hitze, der Smog und der Geruch eines anderen Landes, einer anderen Kultur entgegen schlug.

 

Trotz der Tatsache das es 2:00 Uhr morgens war, war es chaotisch, belebt und laut auf den Straßen und ich war auf Anhieb überwältigt von der landestypischen Architektur die in jedem Gebäude zu sehen war und den freundlich in unser Taxi lächelnden Menschen.

 

Angekommen im Hotel in Denpasar, der Hauptstadt der Insel, wäre ich am liebsten gleich wieder los gelaufen um die nähere Gegend zu erkunden aber die Jungs an der Rezeption meinten das es vielleicht keine so gute Idee sei...

 

Wie auch immer, ich hatte mein Reisefieber wieder und gegen die Traurigkeit, ein Land das man lieb gewonnen hat verlassen zu müssen, gibt es nichts besseres :-)

 

Mit Ankunft auf der Insel, liebte ich jede Sekunde, den scheinbar ohne Regeln funktionierenden aber trotzdem fließenden Verkehr, die Geräuschkulisse bestehend aus Fahrzeugen mit und auch mal ohne Schalldämpfer am Auspuff, dem permanenten Gehupe und dem Feilschen in einer anderen Sprache an jeder Ecke.

 

Was mir am Anfang ein bisschen auf die Nerven ging, war das andauernde Gefrage :“wollen Transport?“, „wollen Massage?“, „wollen Unterkunft?“ etc.. allerdings gewöhnt man sich auch daran und nachdem man auch gelernt hat in Landessprache zu verneinen ist es gar nicht mehr so schlimm.

Noch in Denpasar fiel es mir gar nicht so sehr auf denn es kommen so gut wie keine Touristen in die Stadt. Selbst auf den super authentischen Kembasarimarkt und dem Badungmarkt konnte man in Ruhe bummeln und schauen ohne gleich bedrängt zu werden.

Das sollte sich ändern, als wir nach 2 Tagen nach Ubud fuhren. Der kleine Ort in mitten der so typischen Reisterrassen ist zwar erheblich ruhiger als Denpasar dafür aber vollgepackt mit Touristen. Entsprechend waren auch die Preise und die, naja, sagen wir mal „bemühten“ Verkäufer in den Straßengeschäften.

Glücklicherweise fanden wir eine Unterkunft bei einer balinesischen Familie, für 120 000 Rupia zwar nicht so luxuriös wie ein 5 Sterne Hotel, aber wer will das schon, wenn man so dicht an der Kultur eines anderen Landes sein kann! Im Endeffekt gefiel uns unsere Low Budget Unterkunft so gut, dass wir gleich 6 Nächte blieben und somit das balinesische Neujahr, das Nyepifest, mit unserer Gastfamilie verbrachten.

 

Bevor wir nach Bali gekommen sind, hatte ich mir fest vorgenommen, Bergsteigen zu gehen. Dummerweise regnete es die komplette erste Woche unseres Aufenthaltes immer wieder und so strich ich diesen Plan erstmal. Um dem Regen zu entgehen, zog es uns erstmal Richtung Norden, an die Strände von Lovina. Nicht ganz so touristisch und auch nicht ganz so überteuert, aber vor allem ein perfekter Ausgangspunkt um den Westen der Insel zu erkunden.

 

Da ich im Herzen ein „Biker“ bin und in Ubud erste Selbstfahrerfahrungen auf balinesischen Straßen sammeln konnte, machten wir verschiedene Rollertouren. Für 35.000 bis 50.000 IRP (3,50 $ - 5,00 $) pro Tag für einen Motorroller, kann man kaum günstiger über die Insel kommen. Dabei fiel mir nicht nur auf, dass es kaum Touristen in den weniger gut erreichbaren Winkeln der Insel gibt, sondern auch, dass die Einheimischen entspannter reagieren, wenn man sich uralte Tempelanlagen anschaut oder auch Gebetsritualen beiwohnt (natürlich unter der Beachtung lokaler Etikette). Ich hatte mich darüber in Ubut mit einem Einheimischen Warung(Wirtshaus)-besitzer Namens Rai unterhalten. Da Rai lange Zeit in den USA lebte, war er in der Lage, die kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede zwischen dem im Hinduismus tief verwurzelten Bali und der uns bekannten „westlichen“ Welt zu erklären.
Auch wenn Balis Einnahmen zu 70 % aus Tourismus bestehen und die Insel dadurch in den letzten 30 Jahren einen phantastischen wirtschaftlichen Aufschwung hatte, sehen viele Insulaner die nicht enden wollenden Touristenwellen zwiespältig, da befürchtet wird, dass die reiche Kultur nach und nach zurückgedrängt werden könnte. Daher freue ich mich um so mehr, dass wir sehr herzlich in den abgelegenen Dörfern in den Bergen der Westinsel aufgenommen wurden und so immerhin eine Idee des von vielen so ursprünglich beschriebenen Bali von vor 30 Jahren bekommen haben...

 

So far, Nico

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Icke (Dienstag, 17 April 2012 20:30)

    Fein fein, sehr coole Bilder mal wieder, aber einige sind glaub ich doppelt, hab ich jedenfalls schonmal irgendwie gesehen ;-)

    Viele Grüße
    Ich