Kaum zu glauben. Nach 20 Tagen Warten in Shanghai starten wir tatsächlich die Autos um die Reise zu beginnen, die jetzt schon hätte zu Ende sein sollen.
Natürlich wieder nicht ohne vorherige Komplikationen, denn die im Angebot von NAVO enthaltene Haftpflichtversicherung ist in Shanghai nicht so leicht zu bekommen. Es gibt unseren Fahrzeugtyp nicht im Zentralversicherungssystem der Stadt und man kann ein Ausländisches Fahrzeug nur im Ankunftsort versichern. Wieder leisten wir Pionierarbeit und warten geduldig um diese letzte Hürde zu überwinden, als uns aber Shang mitteilt das es nochmal 3 Tage dauert platzt uns der Kragen. Wir nötigen ihn so lange die Versicherung zu belästigen bis ein Mitarbeiter im Garten unseres Hostels sitzt und die Papiere an Ort und Stelle ausfüllt. So rollen wir, doch tatsächlich einen Tag früher als erwartet, aus der Pudong Avenue, in der wir uns mittlerweile sehr heimisch fühlten. Regeln sind zum Brechen da! ;-)
Als wir schließlich das heiß ersehnte „Autos-vor Shanghai-Skyline-Foto“ machen bin ich so gut gelaunt wie schon lange nicht mehr und stellen mir vor wie es Amundson, Scott oder Polo sich gefühlt haben als sie zu ihrer ersten großen Reise aufgebrochen sind. Ein bisschen ängstlich, neugierig aber super-euphorisch. So fühle ich mich jedenfalls, auch wenn China alles andere als eine unentdeckte Perle ist und wir auch nicht die ersten Langnasen sind die dieses exotische Land durchstreifen.
In China autark mit dem eigenen Auto, unabhängig von einer Agentur, zu fahren ist nicht möglich und so rollen wir auf der 6 Spurigen Autobahn dem ersten Ziel unseres Tourplans entgegen. Nanjing
Wir erreichen die Stadt mit den berühmten Parkanlagen am Purple Mountain sehr spät, sehen aber noch genug um zu entscheiden dort zu übernachten, um am nächsten Morgen mit der Sonne aufzustehen und die volle Pracht des Hongwu-Säulenganges und des Sun Yat Sen Mausoleums zu genießen.
Allzu viel Zeit können wir uns allerdings nicht nehmen denn wir wollen noch immer versuchen China nicht all zu spät zu verlassen, da die Situation mit unseren Russlandvisa noch immer ungeklärt ist.
Nach der Verlängerung wichtiger Papiere dürfen wir nun zwar länger als den 28. Juni in China bleiben, aber billiger wird die Reise dadurch auch nicht.
Wir haben uns entschieden die Fahrzeit auf 10 Tage zu reduzieren und so sitzen wir am Späten morgen schon wieder in den Autos und verlassen Nanjing um noch am selben Tag im 700km entfernten Luoyang anzukommen.
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