Wir haben noch etwa 14 Tage bis zur Einreise in die ehemalige Sovietunion. Durch die Abschleppaktion hatten wir unseren Plan, direkt von der Wüste im Süden ins Altai-Gebirge im Westen der Mongolei zu fahren, geändert. Hinzu kommen die schlechten Straßenverhältnisse und so reicht die Zeit nun nicht mehr aus, um bis an die Grenze zu Kasachstan zu fahren.
Aber halb so wild, das heben wir uns für das nächste Mal auf. Diesmal beschlossen wir in Richtung Nord-Westen, in die Region um den Khövsgöl Nuur zu fahren.
Der Khövsgöl Nuur wird die Blaue Perle der Mongolei genannt und grenzt im Norden an Süd-Sibirien. Als ich las, dass es in der Region Wölfe, Bären, Rentiere und Bergziegen geben soll, dazu schneebedeckte Berge und endlose Wälder, klang es für mich, wie eine Beschreibung Alaskas.
Als dann die ersten Berge am Horizont auftauchten, war es um mich geschehen. Tatsächlich denke ich, kann es die Region um den zweitgrößten See der Mongolei durchaus mit Alaska oder Kanada aufnehmen. Auf unseren Bildern kommt die wahre Schönheit dieses Landstriches trotz schönstem Wetter nicht in dem Glanze zur Geltung, in dem wir sie erleben konnten.
Für den grenznahen Norden des Sees benötigt man eine Grenzgenehmigung. Doch wir passierten Mörön, dem einzigen Ort neben UB der die Genehmigungen ausstellt, an einem Sonntag und hatten so wie so keine Reisepässe. Daher konnten wir den 136 km langen See leider nicht umrunden. Dafür fuhren wir so weit es ging am Westufer hinauf (nicht nur auf der Karte, sondern auch in Höhenmetern, von wo wir einen tollen Ausblick über die Größe des Khövsgöl Nuur hatten), um am nächsten Tag ein Stück an der Ostseite gen Norden zu fahren. Leider ist die Straße am Ostufer - wenn man sie denn so nennen will - in so schlechtem Zustand, dass uns trotz Durchschnitts-Schnecken-Geschwindigkeit von 17 km/h eine Blattfeder am armen LandCruiser gebrochen ist. Um das zu beheben müssen wir erstmal zurück nach UB humpeln. *kotz*
Es ist nicht das erste Mal, dass unser Auto einen Tribut an die Straßen der Mongolei zahlen muss. Auf einem Track zwischen Bulgan und Bayankhangai brach uns die Ersatzradhalterung an 3 Stellen,
was von einem findigen Schweißer in Bulgan wieder behoben werden konnte.
Und eine gebrochene Batterie-Halterung konnte ich nach Bush-Mechaniker-Manier selbst mit Draht und Zange fixieren.
Laut Aussage von anderen Reisenden sollen die Straßen in Russland in akzeptableren Zustand sein, so dass ich mir nicht den ganzen Wagen mit Ersatzteilen aus UB vollstopfen muss. Außerdem sind wir im Vergleich zum Tigerbus (www.tigerbus.de) noch gut dran.
Alles Gute, Nico
Kommentar schreiben